Materialien zum Nationalsozialismus
Vermögensentzug, Rückstellung und Entschädigung in Österreich

Akten der Registratur

Der Bestand "Akten der Registratur 1938–1945" enthält u.a. folgende Dokumente:
- Archivnummer 24345 (Signatur 084): Grundkäufe der Stadt (1939)
- Archivnummer 24934 (Signatur 113): Vereine Organisationen Verbände, Auflösung/Überleitung, StillhaltekommissarDer Stillhaltekommissar für Vereine, Organisationen und Verbände (Stiko) war eine im März 1938 in Österreich installierte Dienststelle (vgl. GBlÖ Nr. 136/1938), deren Aufgabe die Gleichschaltung des österreichischen Vereinswesens war. Der Stillhaltekommissar war das zentrale Instrument des NS-Staats, um den systematischen Entzug von Vereinsvermögen durchzuführen. (1938), (vgl. GBlÖ Nr. 136/1938)
- Archivnummer 25025 (Signatur 088): (Vermögens-)Beschlagnahmen aufgrund Reichsleistungsgesetz (1945)
- Archivnummer 25167 (Signatur 088): Deutsches EigentumGemäß einem Beschluss der Potsdamer Konferenz vom 1.8.1945 konnten die Besatzungsmächte das in ihren Zonen befindliche Eigentum des ehemaligen Deutschen Reichs oder deutscher Staatsbürger beanspruchen. Während die Westmächte dieses sogenannte Deutsche Eigentum der Republik Österreich überließen, nahm die Sowjetunion es voll in Anspruch. Das betraf nicht nur die gesamte Erdölindustrie und die Donaudampfschifffahrtsgesellschaft, sondern auch 10% der Industriekapazität, mehr als 150.000 ha Grundbesitz sowie Gewerbe- und Handelsbetriebe. In Österreich wurde die Frage des Deutschen Eigentums erst 1955 mit dem Staatsvertrag von Wien geregelt. (1945)
- Archivnummer 939727 (Signatur 120): "Israeliten – Juden" (1945): darin u.a. Listen ehemaliger KZ-Insassen, Schreiben betreffend Subventionen/Fürsorge für ehemalige KZ-Insassen
- Archivnummer 939726 (Signatur 122): "Juden-Paragraph": Schreiben betreffend den Besitz einzelner Juden, Rundschreiben betreffend Juden (u.a. jüdisches Vermögen): darin u.a. Schreiben Bürgermeister Solhardt an Landrat Bregenz (betreff Jüdische LiegenschaftenEine Liegenschaft kann aus mehreren Grundstücken bestehen, sie kann bebaut oder unbebaut sein, sie ist im Grundbuch unter einer Einlagezahl verzeichnet., Besitz des Juden Heinrich Jakobowsky, Schuhfabrikant in Berlin-Neuköln); Schreiben Bürgermeister Solhardt an Dr. Gustav Wieser, Musikbeauftragter Bregenz (betreff Musiknotenmaterial des Juden Rabes); Schreiben Landrat an Bürgermeister und Standesbeamte (betreff Ansuchen von Juden und Mischlingen in Angelegenheiten des Bürgerrechts usw.); Schreiben Landrat an die Bürgermeister (betreff Jüdische Liegenschaften); Schreiben Landrat Bregenz (betreff Einsatz jüdischen Vermögens (vgl. RGBl I 1938, S. 1709ff) und landwirtschaftliche Vermögenschaften jüdischer Eigentümer).

Standort:Stadtarchiv Bregenz
Provenienz:Magistrat der Stadt Bregenz
Träger:Flachware/Original
Umfang:392 Akten
Angaben zur Vollständigkeit:Bestand stark skartiert
Zeitraum: 1938–1949
Ordnung:numerisch

Hilfsmittel für die Suche im Bestand (Findbehelf):


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