Materialien zum Nationalsozialismus
Vermögensentzug, Rückstellung und Entschädigung in Österreich

Auswanderungsfragebögen der Israelitischen Kultusgemeinde, numerisch

Ab Mai 1938 konnten sich in Österreich lebende Juden bei der Fürsorge-Zentrale der IKGIsraelitische Kultusgemeinde Wien registrieren lassen, um aus dem Land zu flüchten. Der Haushaltsvorstand hatte in den sogenannten Auswanderungsfragebögen Angaben über sich sowie seine Familienangehörigen zu machen. Die Formulare enthalten Angaben zu: Geburtsdatum und -ort, Familienstand, Staatsangehörigkeit, Aufenthaltsdauer in Österreich, Beruf und letzte Stellung, Verdienst und wirtschaftliche Situation, Sprachkenntnisse, Auswanderungsziel, finanzielle Mittel, Reisepassinformationen, Referenzen etc.
Das NS-Regime nutzte diese Informationen zur systematischen Vertreibung und Enteignung der österreichischen Juden, später auch zur Organisation der Deportationen. Man kann davon ausgehen, dass in den Fragebögen Angaben zu mehr als 43.000 Antragstellenden mit über 74.600 Angehörigen (insgesamt rund 119.000 Personen) enthalten sind. Die Originale der Auswanderungsfragebögen befinden sich in den CAHJPCentral Archives for the History of the Jewish People in Jerusalem, die dazugehörigen Karteien in Wien.

Standort:Wiener Wiesenthal Institut für Holocaust-Studien (VWI)
Provenienz:Fürsorge-Zentrale der IKGIsraelitische Kultusgemeinde Wien, Auswanderungsabteilung
Herkunft des Originalbestands:Israelitische Kultusgemeinde Wien
Träger:Mikrofilm
Umfang:74 Mikrofilme
Angaben zur Vollständigkeit:Es sind keine Skartierungen vorgenommen worden, Bestand aber aufgrund von Verlusten nicht vollständig erhalten.
Zeitraum: 1938–1940
Ordnung:numerisch
Benützungsbeschränkungen:Datenschutz
Details zur Benützungsbeschränkung:Einsichtnahme nach Maßgabe der Archivleitung

Hilfsmittel für die Suche im Bestand (Findbehelf):


Ansprechperson(en):