Materialien zum Nationalsozialismus
Vermögensentzug, Rückstellung und Entschädigung in Österreich

Städtische Registratur / Magistratsdienststellen / Einwohner- und Standesamt

Aufgrund des Einwohnermeldegesetzes entstand im Jahr 1936 die Einwohnermeldestelle. Während der NS-Zeit oblag dieser Dienststelle, welche 1941 in Wahl- und Einwohneramt (WEA) umbenannt wurde, vor allem die Evidenzhaltung der gemeindeeigenen Meldekartei und die Fortführung des Wahlkatasters, später auch die Ausstellung der Lohnsteuerkarten. Die Personenstandsregistrierung war bis 1938 eine Angelegenheit der gesetzlich anerkannten Religionsgemeinschaften, erst die Einführung deutscher Gesetze brachte eine grundlegende Wandlung auf dem Gebiete des Personenstands- und Eherechts in Österreich. Die Registrierung der Geburten, Ehen und Sterbefälle oblag ab 1.1.1939 den neu errichteten Standesämtern (StA) (vgl. RGBl I 1938, S. 803), die von den Religionsgemeinschaften weitergeführten Kirchenbücher besaßen ab diesem Zeitpunkt nicht mehr die Beweiskraft von öffentlichen Urkunden. Mit 1.7.1998 wurde das Standesamt aus der Geschäftsgruppe 3 herausgenommen und mit dem zur Geschäftsgruppe 1 gehörenden Wahl- und Einwohneramt zu einem Einwohner- und Standesamt (ESA) vereinigt, welches seit 1.3.2002 auch für das vorher von der Bundespolizeidirektion Linz besorgte Meldewesen zuständig ist.
Der Bestand setzt sich aus drei Einheiten zusammen, und zwar aus dem Archivgut des ehemaligen Wahl- und Einwohneramtes ab 1938, welches vorwiegend aus Haushaltsbogen bzw. Haushaltslisten und Wahlunterlagen besteht, den Staatsbürgerschaftsakten (ab 1966, vorher siehe BzVA), sowie aus den Unterlagen des Standesamtes im Zusammenhang mit der Beurkundung der Geburten, Eheschließungen und Sterbefälle in Linz seit 1938/39. Die vorhandenen Sammelakten (Geburten, Ehen, Todesfälle, Staatsbürgerschaftsangelegenheiten) werden vom ESA laufend ergänzt.

Standort:Archiv der Stadt Linz (AStL)
Provenienz:Magistrat der Stadt Linz
Träger:Flachware/Original
Umfang:562 Laufmeter
Zeitraum: 1938–2004
Benützungsbeschränkungen:Datenschutz/Sperrfrist

Hilfsmittel für die Suche im Bestand (Findbehelf):


Ansprechperson(en):