Materialien zum Nationalsozialismus
Vermögensentzug, Rückstellung und Entschädigung in Österreich

Städtische Registratur / Magistratsdienststellen / Amt für soziale Angelegenheiten

Ab 1896 existierte neben den Armeninspectoraten, früher Armen-Ausschüsse, ein Armenamt am Magistrat Linz. Von 1907–1929 bildeten die Agenden des Armenwesens mit denen des Stiftungswesens, der Heimatsachen, der Staatsbürgerschaftsangelegenheiten, der Kleinrentneraktion, der unentgeltlichen Rechtshilfe und anfangs auch des Bauwesens die Magistratsabteilung I.1930 entstand daraus das Fürsorgeamt in der Geschäftsgruppe Fürsorgewesen. Zwischen 1931 und 1948 gab es ein Wechselspiel zwischen Zusammenlegung mit dem Jugendamt einerseits und Bestehen als eigenständige Dienststelle andererseits. 1949 wurde das Jugend- und Fürsorgeamt aufgelöst und die zwei eigenständigen Ämter Fürsorgeamt und Jugendamt geschaffen. 1964 wurde das Fürsorgeamt in Wohlfahrtsamt und 1990 in Amt für soziale Angelegenheiten umbenannt. 2005 legte man es mit dem Amt für Jugend und Familie unter der Bezeichnung Amt für Soziales, Jugend und Familie zusammen. Die Dienststelle war immer der Bezirks- und Sozialverwaltung, früher auch Wohlfahrtsverwaltung, zugeteilt.
Der Bestand umfasst folgende wesentliche Inhalte:
Hilfsaktionen, Hochwasser 1954, Erholungsaktionen, Tbc-Hilfe, offene Fürsorge (Dauerleistungen und einmalige Leistungen), ehrenamtliche Fürsorge, Sonderfürsorge (Dauerfälle), geschlossene Fürsorge, Sozialhilfe, Obdachlosenheime, Spitalsaufnahmebögen, Erhebungsbögen für Ausgleichszulagen, OpferfürsorgeDas Opferfürsorgegesetz (OFG) regelt die Entschädigung von NS-Opfern durch Rentenzahlungen und sonstige finanzielle und Sachleistungen durch die Republik Österreich (vgl. BGBl Nr. 183/1947). Das Gesetz wurde bis in die jüngste Vergangenheit vielfach novelliert. (Opferausweis, Amtsbescheinigung) (vgl. BGBl Nr. 183/1947), Umsiedlerfürsorge (vgl. BGBl Nr. 12/1962), Flüchtlingsfürsorge, Ehestandsdarlehen, Seniorenbetreuung, Pflegegeld, Seniorenklubs, Seniorenheime, Veranstaltungen, Zivildiener und Invalidenakte. Es gibt jährlichen Aktenzuwachs von der Nachfolgedienststelle.
Die relevanten Materialien sind folgende, auf 10 Schuber verteilte Subbestände, zu denen es auch ein schriftliches Verzeichnis gibt:
Sch. 159: Opferfürsorge 1945–1956 I
Sch. 160: Opferfürsorge 1945–1956 II
Sch. 161: Opferfürsorge 1945–1956 III
Sch. 162: Opferfürsorge IV
Sch. 163: Opferfürsorge Allgemeines und Bescheide der oö. Landesregierung I
Sch. 164: Opferfürsorge: Bescheide der oö. Landesregierung II, Schriftverkehr mit der oö. Landesregierung H–M
Sch. 165: Opferfürsorge: Schriftverkehr mit der oö. Landesregierung N–Z
Sch. 166: Opferrenten 1948–1961 A–H
Sch. 167: Opferrenten 1948–1961 J–R
Sch. 168: Opferrenten 1948–1961 S–Z
Sch. 169: Unterstützung politische Verfolgter 1958–1964

Standort:Archiv der Stadt Linz (AStL)
Provenienz:Magistrat der Stadt Linz
Träger:Flachware/Original
Umfang:1.778 Schuber
Zeitraum: 1915–2001
Ordnung:numerisch
Benützungsbeschränkungen:Datenschutz/Sperrfrist

Hilfsmittel für die Suche im Bestand (Findbehelf):


Ansprechperson(en):