Materialien zum Nationalsozialismus
Vermögensentzug, Rückstellung und Entschädigung in Österreich

Finanzen / Bundesministerium für Finanzen / Nachlass Klein

Der Amtsnachlass enthält:
Unterlagen zu den Rückstellungsanspruchsgesetzen (vgl. BGBl Nr. 256/1947, BGBl Nr. 176/1951, BGBl Nr. 23/1954), zum Wiedergutmachungsgesetz (blieb Entwurf, vgl. Brigitte Bailer-Galanda: Die Entstehung der Rückstellungs- und Entschädigungsgesetzgebung. Die Republik Österreich und das in der NS-Zeit entzogene Vermögen, S. 73ff) , RückgabegesetzenDie Rückgabegesetze (1. Rückgabegesetz, 2. Rückgabegesetz, 3. Rückgabegesetz) wurden zwischen 1947 und 1949 geschaffen, um vermögensrelevante Schäden aus der Zeit zwischen 1933 und 1938 abzugelten. (vgl. BGBl Nr. 55/1947, BGBl Nr. 165/1949, BGBl Nr. 208/1949) und zum AuffangorganisationsgesetzMit dem Auffangorganisationsgesetz (vgl. BGBl Nr. 73/1957) wurden in Erfüllung einer Verpflichtung aus dem Artikel 26 § 2 des Staatsvertrags von Wien sogenannte Sammelstellen für erbloses Vermögen eingerichtet. (vgl. BGBl Nr. 73/1957), Protokolle von Abteilungs- und Sektionsbesprechungen, Materialien zum HilfsfondsDer Hilfsfonds wurde im Jahr 1956 (vgl. BGBl Nr. 25/1956) eingerichtet und diente der Entschädigung von NS-Opfern, die ihren Wohnsitz und ständigen Aufenthalt im Ausland hatten. Er wurde mit 550 Mio. öS dotiert und sah nach Alter und Gesundheitszustand der Antragsteller gestaffelte Einmalzahlungen an aus Österreich Vertriebene vor, die keinen Anspruch auf fortlaufende Leistungen aus dem Opferfürsorgegesetz hatten, weil sie die österreichische Staatsbürgerschaft nicht mehr besaßen. (vgl. Entschädigungs- und Restitutionsangelegenheiten / Hilfsfonds [Hilfsfonds]), Materialien zur WiedergutmachungWiedergutmachung in der NS-Zeit umfasste alle Formen der Entschädigung, mit welcher österreichische illegale Nationalsozialisten nach dem "Anschluss" bedacht wurden. Wiedergutmachung nach 1945 umfasste alle Formen der Entschädigung für Opfer des Nationalsozialismus, die die Republik Österreich gewährte. für politisch Verfolgte, Materialien zum Habsburgervermögen, Materialien zu den RückstellungsgesetzenEs gab nach 1945 in Österreich insgesamt sieben Rückstellungsgesetze (RStG). Das wichtigste war das 3. Rückstellungsgesetz (siehe auch 1. Rückstellungsgesetz, 2. Rückstellungsgesetz, 4. Rückstellungsgesetz, 5. Rückstellungsgesetz, 6. Rückstellungsgesetz, 7. Rückstellungsgesetz)., zum Härtegesetz und zum Kunst- und Kulturbereinigungsgesetz (vgl. BGBl Nr. 294/1969), zu den Sonderfällen Czernin und Starhemberg, Akten zur Errichtung des Bundesministeriums für Vermögenssicherung und Wirtschaftsplanung.
Dr. Gottfried Klein wurde am 18.7.1894 geboren und kam als Landesregierungskonzipist in provisorischer Verwendung 1921 in das Departement 5 des Bundesministeriums für Finanzen, das für das Börse-, Bank- und Aktienwesen zuständig war. 1923 wurde er als Ministerialkonzipist in den Personalstand des Finanzministeriums aufgenommen. 1925 wurde er Ministerialvizesekretär und 1926 (nach der Verwaltungsreform) Ministerialsekretär im Departement 15. In dieser Abteilung wurde er 1933 Sektionsrat. Danach wechselte er als Hofrat in das Departement 8 und war für das Zollrecht zuständig. Nach dem Krieg widmete er sich in verstärktem Maß im neu geschaffenen Bundesministerium für Vermögenssicherung und Wirtschaftsplanung dem Kriegssachschadenrecht, der Liquidierung der finanziellen Beziehungen zum Reich, wurde 1950 zum Stellvertreter des Ersparungskommissärs für die Sektion Vermögenssicherung im Bundesministerium für Finanzen1945: Staatsamt für Finanzen, dann: Bundesministerium für Vermögenssicherung und Wirtschaftsplanung, ab 1949: Bundesministerium für Finanzen und 1955 Ersparungskommissär für die gesamte Bundesverwaltung. Klein wurde am 31.12.1959 in den Ruhestand versetzt, erhielt am 13.2.1960 den Sektionscheftitel und verstarb am 10.2.1987.

http://www.archivinformationssystem.at/detail.aspx?ID=5773

Standort:Österreichisches Staatsarchiv (ÖStA) / Archiv der Republik (AdR)
Provenienz:Staatsamt für Finanzen 1945, BMBundesministerium, Bundesminister/in für Vermögenssicherung 1945–1959, BM für Finanzen 1950–1959
Träger:Flachware/Original
Umfang:38 Kartons
Zeitraum: 1945–1959
Ordnung:chronologisch

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