Materialien zum Nationalsozialismus
Vermögensentzug, Rückstellung und Entschädigung in Österreich

M.Abt. 119 / K, KSSch – Kriegssachschäden

Es handelt sich bei diesem Bestand um ein als Kartei angelegtes Verzeichnis von Kriegsschäden und mit dem Krieg in Zusammenhang stehenden Zwangsmaßnahmen (Einweisung in Arbeitsanstalten, Verurteilung wegen Arbeitsverweigerung).
Die Kartei wurde wahrscheinlich von der 1946 eingerichteten "Schadenersatzanspruchstelle (US-Army)" verwendet. Diese Stelle wurde Anfang 1949 in "Zentralstelle für Vermögenssicherungsangelegenheiten und Forderungen gegen alliierte Besatzungsmächte" umbenannt und erhielt zusätzlich folgende Agenden: Angelegenheiten der Vermögenssicherung (bisher: MAMagistratsabteilung 62), wodurch sich eine Erweiterung der Geschäftsaufgaben um folgende Angelegenheiten ergab: VermögensverfallDer Vermögensverfall bildete einen Teil der Strafbestimmungen des Kriegsverbrechergesetzes. Wurde ein Angeklagter für schuldig befunden, so verfiel im Regelfall sein gesamtes Vermögen an die Republik Österreich. und -beschlagnahme, Einbringung von Wiedergutmachungsanträgen, allgemeine Angelegenheiten in Sachen der VEAV-Anmeldungen (vgl. BGBl Nr. 166/1946) und der entsprechenden Katasterführung, Angelegenheiten des Deutschen EigentumsGemäß einem Beschluss der Potsdamer Konferenz vom 1.8.1945 konnten die Besatzungsmächte das in ihren Zonen befindliche Eigentum des ehemaligen Deutschen Reichs oder deutscher Staatsbürger beanspruchen. Während die Westmächte dieses sogenannte Deutsche Eigentum der Republik Österreich überließen, nahm die Sowjetunion es voll in Anspruch. Das betraf nicht nur die gesamte Erdölindustrie und die Donaudampfschifffahrtsgesellschaft, sondern auch 10% der Industriekapazität, mehr als 150.000 ha Grundbesitz sowie Gewerbe- und Handelsbetriebe. In Österreich wurde die Frage des Deutschen Eigentums erst 1955 mit dem Staatsvertrag von Wien geregelt., des herrenlosen Guts und des militärischen Beuteguts. Die Zentralstelle wurde 1950 aufgelassen, die Agenden gingen an die MA 62.

https://www.wien.gv.at/actaproweb2/benutzung/archive.xhtml?id=Ser+++++00001201ma8Invent

Standort:Wiener Stadt- und Landesarchiv (WStLA)
Provenienz:MAMagistratsabteilung 62
Träger:Flachware/Original
Zeitraum: 1944
Ordnung:alphabetisch
Details zur Ordnung:Ordnung nach Namen und Schlagworten
Benützungsbeschränkungen:Datenschutz
Details zur Benützungsbeschränkung:Es gilt eine erweiterte Schutzfrist für personenbezogene Daten. Einsichtsrechte für Betroffene

Hilfsmittel für die Suche im Bestand (Findbehelf):