Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP): Gaupersonalamt: Hauptstelle Ahnennachweis "Gausippenamt" (früher: Amt für Sippenforschung) / Abstammungserhebungen
Die Akten haben Nachweise der Abstammung zu einer Person bzw. Familie, die zur Überprüfung einer ungeklärten "arischen" Herkunft eingereicht wurden, zum Inhalt. Sie enthalten Korrespondenzen zwischen dem "Gauamt für Sippenforschung" und dem Reichs- und Preußischen Ministerium des Innern, dem Reichssippenamt, dem Matrikenamt der Israelitischen KultusgemeindeDie Israelitischen Kultusgemeinden (IKG) sind die Organisationen der jüdischen Glaubensgemeinschaft in Österreich., der Zentralstelle für jüdische AuswanderungDie Zentralstelle für jüdische Auswanderung unter der Leitung von Adolf Eichmann wurde im August 1938 in Wien geschaffen. Ihr Ziel bestand in der Zentralisierung und Kontrolle der Vertreibung der Juden aus Österreich. sowie Pfarr- und Meldeämtern. Als Beweismaterialien dienten Stammtafeln sowie persönliche Dokumente von Geburts-, Trau- und Totenscheinen über Auszüge aus der Heimatrolle bis hin zu Familienfotos. Als Beweis wurden aber auch willkürliche Aussagen von Vertrauenspersonen wie Zellen- und Ortsgruppenleitern verwendet, etwa Bemerkungen, dass es sich bei einer Person um einen "jüdischen Typus" handle. In den Korrespondenzen zwischen Amt und Betroffenen wandten sich zu überprüfende Personen selbst mit dem Ansuchen um Überprüfung an das "Gausippenamt" und versuchten dabei, ihre "arische" Herkunft unter Beweis zu stellen.
https://www.wien.gv.at/actaproweb2/benutzung/archive.xhtml?id=Ser+++++00009104ma8Invent