Materialien zum Nationalsozialismus
Vermögensentzug, Rückstellung und Entschädigung in Österreich

Zivilakten der NS-Zeit / Stillhaltekommissar Reichenberg

Der Bestand enthält Akten des "StillhaltekommissarsDer Stillhaltekommissar für Vereine, Organisationen und Verbände (Stiko) war eine im März 1938 in Österreich installierte Dienststelle (vgl. GBlÖ Nr. 136/1938), deren Aufgabe die Gleichschaltung des österreichischen Vereinswesens war. Der Stillhaltekommissar war das zentrale Instrument des NS-Staats, um den systematischen Entzug von Vereinsvermögen durchzuführen. für Organisationen Reichenberg" sowie der "’Aufbaufonds’-Vermögensverwaltungsgesellschaft".
Inhalt des Bestandes: Sicherung des Vermögens der Vereine, Organisationen und Verbände und deren Ausrichtung nach nationalsozialistischen Grundsätzen durch personelle oder organisatorische Maßnahmen bzw. deren Auflösung und Einweisung des Vermögens in parteieigene oder parteinahe Organisationen.
Nach dem Einmarsch in das SudetenlandAls Sudetendeutsche wurden jene rund 3,2 Mio. Deutsche bezeichnet, die nach dem Vertrag von Saint-Germain von 1919 als Minderheit zur Bevölkerung der neu gegründeten Tschechoslowakei zählten. Ihre Integration scheiterte und die Lage spitzte sich – von der durch die NSDAP finanzierten Sudetendeutschen Partei angeheizt – ab 1935 zur sogenannten Sudetenkrise zu. Im Zuge des Münchener Abkommens wurde das Sudetenland 1938 an das Deutsche Reich angeschlossen. 1945 wurden die Sudetendeutschen aus dem Sudetenland vertrieben. (Potsdamer Konferenz) Anfang Oktober 1938 wurde der Wiener StillhaltekommissarDer Stillhaltekommissar für Vereine, Organisationen und Verbände (Stiko) war eine im März 1938 in Österreich installierte Dienststelle (vgl. GBlÖ Nr. 136/1938), deren Aufgabe die Gleichschaltung des österreichischen Vereinswesens war. Der Stillhaltekommissar war das zentrale Instrument des NS-Staats, um den systematischen Entzug von Vereinsvermögen durchzuführen. Albert Hoffmann auch in den Stab des Reichskommissars für die sudetendeutschen Gebiete (GL Konrad Henlein) berufen. Aufgrund von Anordnungen militärischer, staatlicher und Parteistellen wurde sodann in Reichenberg eine Zweigstelle des Wiener Stillhaltekommissars eingerichtet, deren Tätigkeitsgebiet sich ab 16.3.1939 nicht nur auf das Sudetenland bezog, sondern auch auf das Protektorat Böhmen und Mähren. Die sogenannten politischen Akten des Stillhaltekommissars Reichenberg wurden 1942 an die Gauleitung Reichenberg abgetreten, der Restbestand wurde in die Wiener Zentrale verbracht.
Der noch weitgehend ungeordnete Bestand bezieht sich thematisch grundsätzlich auf die gleichen Gebiete wie jener der Wiener Zentrale des Stillhaltekommissars (vgl. Zivilakten der NS-Zeit / Stillhaltekommissar Wien), doch enthält er zu Wirtschaftsangelegenheiten (vor allem Konsumgenossenschaften) wesentlich reichhaltigeres Material als der Wiener Stillhaltekommissar. Verhältnismäßig umfangreiches Aktenmaterial betrifft Immobilien, wirtschaftliche Einrichtungen und Kunstschätze des Deutschen Ritterordens.

http://www.archivinformationssystem.at/detail.aspx?ID=5600

Standort:Österreichisches Staatsarchiv (ÖStA) / Archiv der Republik (AdR)
Provenienz:StillhaltekommissarDer Stillhaltekommissar für Vereine, Organisationen und Verbände (Stiko) war eine im März 1938 in Österreich installierte Dienststelle (vgl. GBlÖ Nr. 136/1938), deren Aufgabe die Gleichschaltung des österreichischen Vereinswesens war. Der Stillhaltekommissar war das zentrale Instrument des NS-Staats, um den systematischen Entzug von Vereinsvermögen durchzuführen. für Vereine, Organisationen und Verbände Reichenberg 1939–1942, "Aufbaufonds"-Vermögensverwaltungsgesellschaft Reichenberg (mit den Außenstellen Tropau, Karlsbad und Freudenthal) 1939–1942, Stillhaltekommissar Wien 1938–1942, "Aufbaufonds" Wien 1939–1942
Träger:Flachware/Original
Umfang:231 Kartons
Zeitraum: 1939–1942
Ordnung:ungeordnet

Hilfsmittel für die Suche im Bestand (Findbehelf):


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