Materialien zum Nationalsozialismus
Vermögensentzug, Rückstellung und Entschädigung in Österreich

Vg Vr 5840/1947: Strafsache gegen unbekannte Täter (Gestapoangehörige)

Mit der Anlage des Sammelakts Vg 4c Vr 5840/1947 bezweckte das Wiener Landesgericht eine koordinierte Erfassung der GestapoGeheime Staatspolizei und Ausforschung aller ihrer Mitglieder. Es handelt sich um einen fünf Zentimeter dicken Papierakt samt zwei Ordnern mit Fotos, von denen die meisten Passbildformat aufweisen.
Die Fotos im Sammelakt gehen auf eine Initiative des Staatsanwalts Laßmann zurück. Er beantragte die Auflegung aller Lichtbilder ehemaliger Gestapoangehöriger. Während sich die Einvernahme der führenden Gestapomitglieder in die Länge zog, machte die Idee rasche Fortschritte, diese Lichtbilder in einer öffentlich zugänglichen Ausstellung zu zeigen. Die Bevölkerung sollte in die Suche nach den Tätern einbezogen werden. Die Justiz erhoffte sich, dass Besucher der Ausstellung Gestapotäter identifizieren könnten.
Der Akt enthält u.a. Material über den Bau des Modells und die Herstellung der Fotos, dazu gehörende Rechnungen, eine provisorische Konkordanzliste von Fotonummern und Namen, Organisationsunterlagen der Gestapo, Kontakte mit den amerikanischen Stellen in Nürnberg und einige von dort zur Verfügung gestellte Kopien zur Organisation der Gestapo.

https://www.wien.gv.at/actaproweb2/benutzung/archive.xhtml?id=Akt+++++00000853m08lai

Standort:Wiener Stadt- und Landesarchiv (WStLA)
Provenienz:LGLandesgericht Wien
Träger:Flachware/Original
Umfang:2 Ordner, 0,05 Laufmeter
Zeitraum: 1947
Ordnung:ungeordnet

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