Materialien zum Nationalsozialismus
Vermögensentzug, Rückstellung und Entschädigung in Österreich

Städtische Registratur / Neue Registratur / Besatzungsamt

Gegründet noch Mai/Juni 1945, sollte das Besatzungsamt eine Verbindung zwischen der Linzer Stadtverwaltung und der amerikanischen Militärregierung herstellen. Es unterteilte sich in ein Übersetzungsbüro, die Auskunfts- und Beratungsstelle für Flüchtlinge und entlassene Soldaten, die Passierscheinstelle und das Quartieramt (zuständig für die Unterbringung der obdachlosen Flüchtlinge, Soldaten und Familien). Zudem gab es zwei Verbindungsstellen zur Militärregierung und zur Polizei. Das Besatzungsamt wurde 1948 wieder aufgelöst, seine Aufgaben anderen Dienststellen übertragen. Dieser Bestand ist abgeschlossen.
Er enthält Akten über die Flüchtlingsbetreuung (Sach- und Möbeltransporte), Anordnungen betreffend Sudeten- und VolksdeutscheAls "Volksdeutsche" wurden im Nationalsozialismus Angehörige deutschsprachiger Minderheiten in Ost- und Südosteuropa bezeichnet – Deutsche also, die – anders als "Auslandsdeutsche" – die deutsche, österreichische oder Schweizer Staatsbürgerschaft nicht hatten. Im Deutschen Reich lebende deutsche Staatsbürger hießen "Reichsdeutsche". Volksdeutsche wurden während des NS-Regimes vielfach in das Deutsche Reich umgesiedelt und eingebürgert. (Optanten), Quartiere und Flüchtlingslager (Aufstellung aller Lager, Verpflegung, Schäden), Passierscheine und Auslandsreisen, Übersetzungen des Schriftverkehrs zwischen Militärregierung und Stadtverwaltung (Wohnungen, Flüchtlinge, KZ-Häftlinge, Arbeitslose, Organisationen, Beschlagnahmen, Petitionen, Ernährungslage etc. betreffend), Schriftstücke von der Militärentlassungsstelle 1945–1946, über Requirierungen und Wohnungsbeschlagnahmen und über die Organisation des Besatzungsamtes.

Standort:Archiv der Stadt Linz (AStL)
Provenienz:Besatzungsamt
Träger:Flachware/Original
Umfang:36 Schuber
Zeitraum: 1945–1951

Hilfsmittel für die Suche im Bestand (Findbehelf):


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