Materialien zum Nationalsozialismus
Vermögensentzug, Rückstellung und Entschädigung in Österreich

Reichsstatthalterei 1940–1945 / Neubildung deutschen Bauerntums

Dieser Bestand enthält 121 Akten (Bezeichnung "SSOD" = Siedlungssache Oberdonau) jener landwirtschaftlichen Betriebe, die von der Abteilung IVb/N der ReichsstatthaltereiDer Reichsstatthalter war ständiger Vertreter der Reichsregierung in einer Region, einem Reichsgau. Im ehemaligen Österreich waren die Reichsstatthalter in Personalunion Gauleiter. (Gau) ("Obere Siedlungsbehörde") entsprechend dem Reichssiedlungsgesetz betreut wurden, und zwar mit dem Ziel, besiedlungsfähige Bauernhöfe mittels "Deutscher Ansiedlungsgesellschaft, Zweigstelle OstmarkIm NS-Sprachgebrauch wurde die Bezeichnung "Österreich" bereits 1938 durch den Begriff "Ostmark" ersetzt. Mit der Verabschiedung des Ostmarkgesetzes (vgl. RGBl I 1939, S. 777ff) im April 1939 wurde dieser Begriff amtlich. Er wurde 1942 aber wieder abgeschafft und durch die Sammelbezeichnung "Donau- und Alpenreichsgaue" ersetzt. Mit dem "Anschluss" Österreichs an das Deutsche Reich am 13.3.1938 wurde Österreich als "Land Österreich" zu einem Verwaltungssprengel des Deutschen Reichs und letztlich zu einer sich in Liquidation befindlichen Verwaltungseinheit. Die Liquidation war mit Ende März 1940 abgeschlossen. Ab 1.4.1940 gab es nur mehr die aus den ehemaligen Bundesländern hervorgegangenen Reichsgaue. " von nichtbäuerlichen Eigentümern an Vollbauern zu übertragen. Die DAGDeutsche Ansiedlungsgesellschaft war für die Ausfindigmachung geeigneter Objekte und Übernehmer zuständig, während die Obere Siedlungsbehörde auf Antrag der DAG für die wirtschaftliche Seite (Preisbestimmung, Kredite etc.) verantwortlich war.
Der Bestand enthält mindestens zwei Arisierungsfälle:
- Kt. 2, Nr. 30: Tausik, Krickellehengut in Neu-Aigen 16, Gem. Kreuzen (ArisierungArisierung ist jede Art des Entzugs von Vermögen von Personen, die im Sinne der Nürnberger (Rasse-)Gesetze als Juden galten. Arisierungen verliefen sowohl in (auch den NS-Gesetzen zuwider laufender) "wilder" als auch in (den NS-Gesetzen entsprechender) pseudo-legaler Form.)
- Kt. 3, Nr. 42: Mollebauernhof Neusiedl 2, Kr. Krummau (jüdischer Hofbesitz).

Standort:Oberösterreichisches Landesarchiv (OÖLA)
Provenienz:Abteilung IVb/N der ReichsstatthaltereiDer Reichsstatthalter war ständiger Vertreter der Reichsregierung in einer Region, einem Reichsgau. Im ehemaligen Österreich waren die Reichsstatthalter in Personalunion Gauleiter. (Gau) ("Obere Siedlungsbehörde")
Träger:Flachware/Original
Umfang:7 Kartons
Zeitraum: 1940–1945
Details zur Ordnung:Ordnung nach Aktenzahlen

Hilfsmittel für die Suche im Bestand (Findbehelf):