Materialien zum Nationalsozialismus
Vermögensentzug, Rückstellung und Entschädigung in Österreich

Bestände der Landeskonservatorate

Mit den Beständen der einzelnen Landeskonservatorate (zu den Kontaktdaten siehe Bundesdenkmalamt (BDA) / Archiv [Büro der Kommission für Provenienzforschung]) wurde unterschiedlich verfahren. Eine Erhebung des Büros der Kommission für ProvenienzforschungDie Kommission für Provenienzforschung wurde im März 1998 – also vor Erlassung des Kunstrückgabegesetzes – vom BMUK eingesetzt. Sie hatte zunächst den Auftrag, zwischen 1938 und 1945 (bzw. danach) erworbene Kunst- und Kulturgegenstände sowie Restitutionen nach dem Zweiten Weltkrieg systematisch zu katalogisieren, um alle Fragen hinsichtlich der Besitzverhältnisse während der NS-Herrschaft und der unmittelbaren Nachkriegszeit aufzuklären und auf Basis des vorhandenen Archivmaterials in den Sammlungen des Bundes und im Bundesdenkmalamt den Rechtstitel der Republik Österreich an diesen Gegenständen zu überprüfen. Später wurde die zu beachtende Zeitspanne auf die Zeit ab 30.1.1933 (Machtergreifung der Nationalsozialisten in Deutschland) ausgedehnt. ergab (Stand 12/2012) Folgendes:
- Landeskonservatorat Burgenland: Alle entzugs- und restitutionsrelevanten Akten wurden an das Büro der Kommission für ProvenienzforschungProvenienzforschung ist Forschung zum Zweck der Klärung der Herkunft und der ehemaligen Eigentumsverhältnisse von Kunst- und Kulturgütern in Museen und Sammlungen. abgegeben.
- Landeskonservatorat Kärnten: Hier gibt es folgende Bestände: Kunstbesitz des Adels, 1939 / Verzeichnis national wertvoller Kunstwerke, 1938–1946 / Beschlagnahmungen, 1930–1948 / Ausfuhrgenehmigungen, ab 1920. Die Bestände bis 1978 sind über eine Kartei erschlossen. Teile der genannten Unterlagen wurden in Kopie an das Büro der Kommission für Provenienzforschung abgegeben.
- Landeskonservatorat Niederösterreich: Alle entzugs- und restitutionsrelevanten Akten wurden an das Büro der Kommission für Provenienzforschung abgegeben.
- Landeskonservatorat Oberösterreich: Die Akten sind auf Anfrage einsehbar. Die Restitutionsmaterialien sind erschlossen.
- Landeskonservatorat Salzburg: Hier gibt es Akten zu den Ausfuhren seit 1957, Entzugs- und Restitutionsmaterialien und Akten zu den Bergungsorten. Letztere sind durch Indexbücher erschlossen. Die Entzugs- und Restitutionsmaterialien der Jahre 1939 bis 1978 sind über eine aus dem Jahr 1999 stammende und im Büro der Kommission für Provenienzforschung liegende Liste erschlossen.
- Landeskonservatorat Steiermark: Hier gibt es Akten zu den Ausfuhren seit 1957 sowie verschiedene (ungeordnete) Restitutionsmaterialien.
- Landeskonservatorat Tirol: Die Akten zu den Ausfuhren sind teilweise skartiert worden, unter den Akten zum Zweiten Weltkrieg sind eventuell Restitutionsmaterialen enthalten. Die Unterlagen sind nicht erschlossen.
- Landeskonservatorat Vorarlberg: Hier gibt es Akten zu den Ausfuhrbewilligungen der Jahre 1938/1939 und der Jahre 1946 bis 1952. Die Ablage ist chronologisch.
- Landeskonservatorat Wien: Hier gibt es nur mehr das Kanzleiarchiv ab 1945, alle älteren Akten sowie die Restitutionsakten und die Akten der Entbergungen wurden an das Büro der Kommission für Provenienzforschung abgegeben.

Standort:Bundesdenkmalamt (BDA) / Archiv [Büro der Kommission für Provenienzforschung]
Provenienz:Landeskonservatorate des BDABundesdenkmalamt
Herkunft des Originalbestands:Landeskonservatorate des BDA
Träger:Flachware/Kopie
Angaben zur Vollständigkeit:Die Bestände sind teilweise unvollständig.
Zeitraum: 1920–
Ordnung:chronologisch
ungeordnet
Details zur Benützungsbeschränkung:Einsicht auf Anfrage

Hilfsmittel für die Suche im Bestand (Findbehelf):